Nicole Schröter

 

   
 

Nicole Schröter

 
 
  • Alter: 25 Jahre
 
 
  • 2017 - 2020 Studium der Biologie (BSc) an der CAU
 
 
  • Seit 2021 Studium in Molecular Biology and Evolution (MSc) an der CAU
 
 
  • Hobbies: Tauchen, Unterwasserfotografie, Wandern
 
 
  • Soziales Engagement: Forschungstauchervereinigung Kiel
 
 

Wie sind Sie auf die Studien­stiftung auf­merk­sam ge­wor­den?

Von der Studien­stiftung hatte ich bis zu meinem Bachelor­studium nichts gehört. Stipendien wirkten für mich, wie auch für viele andere, immer wie ein unerreichbares Ziel, das vielleicht für andere, deutlich begabtere Studierende zu erreichen wäre. Als der Betreuer meiner Bachelorarbeit mir sagte er würde mich gerne für ein Stipendium bei der Studienstiftung vorschlagen, war ich erst einmal perplex und überrascht. Erst dann habe ich begonnen, mich überhaupt mit dem Thema Stipendium zu beschäftigen und mich über die Studienstiftung zu informieren. So richtig glauben, dass auch ich in eine solche Stiftung passen könnte, konnte ich danach immer noch nicht. Ein Versuch war es aber wert, dachte ich mir. Beim Auswahlseminar teilten dann Stipendiat:innen, die zur Zeit von der Studienstiftung gefördert wurden und Alumnis, die früher gefördert wurden, ihre Erfahrungen mit der Stiftung, wodurch meine Begeisterung über diese erst recht wuchs und ich auch unbedingt ein Teil dieser Förderung sein wollte. Nun fördert mich die Studienstiftung in meinem Masterstudium und das Einzige, was ich bereue ist, dass ich es nicht schon früher versucht habe. Denn so unerreichbar, wie dieses Ziel einst schien, war es rückblickend nie!

 

Wie lief der Bewerbungsprozess ab?

Der Betreuer meiner Bachelorarbeit verfasste für mich ein Vorschlagsschreiben für ein Stipendium bei der Studienstiftung, woraufhin mir schon kurze Zeit später die Bewerbungsunterlagen zugesendet wurden und mir die Einladung zu einem Auswahlseminar in Aussicht gestellt wurde. Allein die Möglichkeit, mich bei der Studienstiftung vorstellen zu dürfen und die Chance auf ein Stipendium zu bekommen erfüllte mich mit Stolz, aber auch mit Ehrfurcht. Die Bewerbungsunterlagen waren gut zu bewältigen und die Zeit, diese zusammenzustellen, reichte auch aus. Ich hatte zuvor noch nie einen ausformulierten Lebenslauf schreiben müssen, was zunächst eine kleine Herausforderung darstellte, dann jedoch erstaunlich viel Spaß gemacht hat. Die Einladung zum Auswahlseminar erfolgte dann zwei Wochen vor dem Seminar. In diesen zwei Wochen hatte ich dann Zeit, einen 10-minütigen Vortrag vorzubereiten. Bei diesem Vortrag waren keine Hilfsmittel (wie zum Beispiel eine Power Point Präsentation) erlaubt und er sollte eine solide Diskussionsgrundlage versprechen. Die Themenwahl war völlig frei. Im ersten Moment war diese freie Themenwahl für mich fast ein wenig überfordernd. Wie sollte ich mich für nur ein Thema entscheiden? Welches Thema war kontrovers genug für eine gute Diskussion unter Leuten verschiedenster Fachrichtungen? Welches Thema war angemessen? Was würden wohl die anderen machen? Am Ende habe ich mich für ein Thema entschieden, welches mich schon lange interessierte und bewegte und von welchem ich außerdem dachte, ich könnte auch andere dafür begeistern. Zur Vorbereitung habe ich meinen Vortrag oft und mit verschiedenen Leuten geübt. Ich habe den Vortrag vor meiner Arbeitsgruppe gehalten, vor meiner Familie, vor Freunden, die andere Fächer studieren als ich und Freunden, die schon ein Stipendium bei der Studienstiftung oder anderen Stiftungen haben. In den Tagen vor dem Auswahlseminar war ich sehr nervös. Diese Nervosität verflog aber schon mit Beginn der ersten Gruppenrunde, denn die Vorträge waren in erster Linie spannend und alle waren bei den Diskussionsrunden sehr rücksichtsvoll und haben sich gegenseitig unterstützt. Auf die beiden Einzelgespräche habe ich mich nicht vorbereitet, denn ich wusste auch nicht wie. Einfach „ich selbst sein“, dachte ich mir, was sich am Ende auch bewährte. Auch hier hat sich meine anfängliche Nervosität als unbegründet herausgestellt und wurde mir schnell von den Kommissionsmitgliedern genommen. Einschätzen, wie ich an diesem Wochenende abgeschnitten hatte, konnte ich überhaupt nicht. Dementsprechend war die Freude über die Zusage, die eine Woche später erfolgte, riesig.

 

Wie unterstützt Sie die Stiftung und was schätzen Sie besonders an dieser Unterstützung?

Einerseits unterstützt mich die Studienstiftung finanziell, andererseits aber auch vor allem ideell. Bereits beim Auswahlseminar und beim Willkommenswochenende hatte ich die Möglichkeit, mit Studierenden verschiedenster Fachrichtungen in Kontakt zu treten. Diesen interfachlichen Aspekt schätze ich besonders an der Förderung der Studienstiftung, denn im eigenen Studium kommt dies viel zu selten vor. Mit der Aufnahme in die Studienstiftung wird man außerdem einer Vertrauensdozentengruppe in der Region zugeteilt, mit der ich bisher wunderbare Erfahrungen machen konnte. Der Vertrauensdozent unserer Gruppe ist äußerst engagiert und gemeinsam mit den anderen Gruppenmitgliedern werden regelmäßig sowohl wissenschaftliche Veranstaltungen als auch Ausflüge wie gemeinsames Spazierengehen oder Kanufahren geplant. So hatten wir zum Beispiel die Möglichkeit, einen Vortrag über roboterassistierte Chirurgie am Universitätsklinikum in Kiel zu hören und sogar einmal selbst einen Da-Vinci-Testroboter zu bedienen. Außerdem durften wir uns nach einem Vortrag über "Altmunition im Meer" am Geomar die technische Ausrüstung eines Forschungsschiffes ansehen, wie zum Beispiel den Tiefseeroboter JAGO.

Überdies bietet die Studienstiftung für Geförderte auch verschiedene Sprachkurse an sowie sogenannte „Sommerakademien“ im In- und Ausland. Bei den Sommerakademien kann man sich in akademischer Hinsicht weiterbilden und mit anderen Geförderten aus ganz Deutschland vernetzen, mit denen man gemeinsam ein bestimmtes Thema bearbeitet. Die Bandbreite dieser Themen ist wirklich sehr groß, so dass für wirklich alle Geförderten ein passendes Thema dabei ist.

Hier hört die Förderung der Studienstiftung aber noch lange nicht auf: Auch die Durchführung eigener Projekte und Veranstaltungen oder (Forschungs-)Aufenthalte im In- und Ausland werden gefördert. Den Möglichkeiten werden kaum Grenzen gesetzt und im Vordergrund steht immer die bestmögliche Förderung jedes/jeder individuellen Stipendiat:in.

 

Was können Sie Studierenden mit auf den Weg geben, wenn sie sich für ein Stipendium interessieren?

Sich nicht selbst unterschätzen und keine Angst haben, nur Mut! Für ein Stipendium muss man keineswegs ein „Supermensch“ sein, denn so etwas wie die perfekte Stipendiatin oder den perfekten Stipendiaten gibt es nicht.

Für das Bewerbungsverfahren war für mich der Austausch mit meinen Freunden und meiner Familie sehr hilfreich, um mir die Nervosität zu nehmen. Das Wichtigste beim Auswahlseminar ist jedoch, man selbst zu sein und sich nicht zu verstellen. Denn das Auswahlseminar stellt keinen Wettkampf dar, sondern bietet über allem die Möglichkeit, sich als die Person zu zeigen, die man ist. Selbstvertrauen ist wichtig, man darf dabei aber auch kritisch mit sich sein. Niemand ist perfekt und das wird auch von keinem verlangt.