Am 22.07.2024 konnten wir uns zum Thema "Locked-in-Syndrom" informieren. Wikipedia definiert dieses Krankheitsbild folgendermaßen: "Das Locked-in-Syndrom (englisch für Eingeschlossensein- bzw. Gefangensein-Syndrom) bezeichnet einen Zustand, in dem ein Mensch zwar bei Bewusstsein, jedoch körperlich fast vollständig gelähmt und unfähig ist, sich sprachlich oder durch Bewegungen verständlich zu machen." Dazu schauten wir den Film "Schmetterling und Taucherglocke", der auf sehr eindrucksvolle Weise zeigt, wie klar solche Patientinnen und Patienten ihre Umwelt wahrnehmen, aber nicht (bzw. nur äußerst eingeschränkt) mit ihr interagieren können.

Der Film beruht auf einem Buch, welches Jean-Dominique Bauby als Locked-in-Patient "geschrieben" hat. Herr Bauby, ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift "Elle" konnte im Unterschied zu vielen anderen Patientinnen und Patienten noch sein rechtes Augenlied hochziehen und hat dann in mühevoller Diktierarbeit ein sehr mitnehmendes Buch verfasst, auf dem auch der Film beruht.

Der Einband der deutschen Fassung dieses Buches zeigt recht gut, um was es in dem Film geht: "Er war 43 Jahre alt, Vater zweier Kinder und ein erfolgreicher Redakteur, als ihn am 8. Dezember 1995 ein Gehirnschlag all seiner bisherigen Lebensmöglichkeiten beraubte. Fünfzehn Monate später beendete er ein Buch, das er allein mit dem Blinzeln seines linken Augenlids - die einzige verbleibende Verständigungsmöglichkeit - diktiert hatte. Es ist ein einzigartiges Dokument, ein Akt der Selbstbehauptung des Geistes angesichts der totalen physischen Niederlage. Die Krankheit hat Bauby zu einem Schriftsteller gemacht, der mit bewundernswertem Humor seine Situation analysiert. Ein erschütterndes Selbstzeugnis, ein einzigartiges Stück Literatur und ein Buch, das Mut macht zum Leben."

Neben dem Film selbst versuchten Ulrich Stephani (Nestor in unserer Sektion) und Gerhard Schmidt, einige medizinische und einige technische Details rund um die Krankheit selbst bzw. technische Unterstützungen für die Patientinnen und Patienten zu erläutern.

Das Event fand im Kieler Kloster, der "Keimzelle" unserer Universität, statt. Zu Beginn bekamen wir in diesem Zusammenhang noch eine spannende Einführung von Gerlind Stephani.

Gerhard Schmidt